Es handelt sich beim Lysin um eine basische und essenzielle Aminosäure, die zudem die erstlimitierende Aminosäure ist. Geht Lysin in der Ration zur Neige, stagniert der gesamte Proteinstoffwechsel, da die Aminosäuren-Kette nicht mehr weiter gebaut werden kann. Doch nicht nur hierfür ist Lysin besonders wichtig. Es spielt auch eine große Rolle im Immunsystem – vor allem bei Herpes-Virus-Infektionen. Hier fungiert L-Lysin als Gegenspieler zu Arginin und hemmt die Vermehrung des Herpesvirus.
Zudem ist Lysin wichtig für die Produktion von Keratin, dem Stoff, der für strapazierfähiges Langhaar und Hufhorn sorgt. Und nicht nur das, Lysin ist auch beteiligt am Haushalt des Hormons Serotonin, welches auch aus Glückshormon bekannt ist. Bei Lysin-Mangel können Angststörungen leichter entstehen.
Muskulatur und Knochen profitieren ebenfalls von L-Lysin. In Kombination mit Calcium wirkt L-Lysin knochenaufbauend und vor allem im Alter schützt L-Lysin vor dem Muskelabbau, sodass das Senioren-Pferd seine Muskelmasse länger halten kann.
Auch bei EMS wirkt L-Lysin. Es senkt den Blutzuckerspiegel, indem es die hierfür nötigen Enzyme aktiviert.
Und zu guter Letzt ist Lysin vor allem für an MIM (ehemals PSSM-2) erkrankte Pferde besonders wichtig, denn diese haben einen nachweislich stark erhöhten Bedarf an dieser essenziellen Aminosäure.