Alantwurzel

Die Alantwurzel, auch bekannt als Rhizoma Helenii, ist ein bedeutender Bestandteil der traditionellen Heilpflanzenmedizin. Sie gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler, wissenschaftlich als Asteraceae bekannt, und stammt von der Stammpflanze Inula helenium L. Der getrocknete Wurzelstock, der sowohl ganz als auch zerkleinert verwendet wird, ist reich an verschiedenen Inhaltsstoffen, darunter Inulin, ätherisches Öl, Alantsäure, Kampfer, und Helenin. Diese Vielfalt an Inhaltsstoffen verleiht der Alantwurzel eine breite Palette von therapeutischen Eigenschaften, darunter auswurffördernd, antibakteriell, entzündungshemmend und krampflösend.

Die Alantwurzel hat eine lange Liste von traditionellen Anwendungen. Sie wird häufig zur Behandlung von Husten und Asthma eingesetzt, aber auch bei einer Vielzahl anderer Beschwerden wie Bronchitis, Geschwüren, Hauterkrankungen, Verdauungsproblemen und sogar als Zuckerersatz in der Herstellung von Diabetikernahrungsmitteln. Homöopathisch wird sie zur Behandlung von Lungenschwäche, Menstruationsbeschwerden und Reizhusten eingesetzt.

Die Pflanze hat einen aromatischen Geruch und einen bitteren Geschmack. Makroskopisch betrachtet sind Alantwurzelstücke graubraun und außen fein längsrunzelig. Unter dem Mikroskop zeigt sich die Pulverdroge als hellbraun mit rundlichen oder ovalen Exkretbehältern und nadelförmigen Kristallen. Bei der Ernte sollte darauf geachtet werden, dass sie zwischen März und April sowie September und November erfolgt.

Obwohl die Alantwurzel viele positive Eigenschaften hat, sollte sie dennoch mit Vorsicht verwendet werden, da bei übermäßiger Dosierung Nebenwirkungen wie Erbrechen, Durchfall und allgemeine Übelkeit auftreten können. Es ist daher ratsam, die Anwendung unter fachkundiger Anleitung durchzuführen und die empfohlenen Dosierungen einzuhalten.

Bezeichnung:

Alantwurzel

Pflanzenteil:

Wurzel

Botanische Bezeichnung:

Rhizoma Helenii

Pflanzenfamilie:

Korbblütler = Asteraceae

Stammpflanze:

Inula helenium L., Asteraceae

Beschreibung:

Der getrocknete, ganze oder zerkleinerte Wurzelstock, mit den Wurzeln, von Inula helenium L.

Volkstümlicher Name:

Alantkraut, Alantwurzel, Aletwürze, Altkraut, Altwurz, Brustalant, Dammkraut, Darmwurz, Donarvarwurzel, Donnerkraut, Echter Alant, Edelherzwurz, Edelwurz, Galantwurzel, Glockenwurz, Gottesauge, Grosser Heinrich, Heilwurz, Helenenkraut, Hexenschusskraut, Krätzenwurz, Odinskopf, Oltwurz, Schlangenkraut, Schlangenwurz, Ulenkwurz, Weidenalant,  Elecampane, Radix Inulae, Scabwort, Elecampane

Inhaltsstoffe:

Inulin, ätherisches Öl, Alantsäure, Kampfer, Helenin, Sesquiterpenlactone, Alantolacton, Harze, Azulen, Pektin, Wachs, Bitterstoff, Triterpene, Polyacetylene, Sterole, Beta-Sitosterol

Wirkung:

auswurffördernd, antibakteriell, antimykotisch, antiseptisch, blutreinigend, entzündungshemmend, galletreibend, harntreibend, hustendämpfend, karminativ, krampflösend, leberanrengend, menstruationsregelnd, schleimlösend, schweißtreibend, stoffwechselanregend, verdauungsfördernd, wurmtreibend

Traditionelle Hauptanwendung:

Husten, Asthma

Traditionelle Anwendung:

Angina, Appetitlosigkeit, Atemnot, Blähungen, Blutarmut, Brechmittel (in größeren Dosen), Bronchitis, Brustschmerzen, Chronische Bronchitis, Darmentzündung, Durchfall, Ekzeme, Flechten, Gallebeschwerden, Geschwüre, Juckreiz, Harnverhalten, Hauterkrankungen, Hautjucken, Hautunreinheiten, Husten, Keuchhusten, Krämpfe, Lungenentzündung (begleitend), Lungenleiden, Magenschwäche, Mandelentzündung, Muskelrisse, Muskelzerrungen, Reizhusten, Rippenfellentzündung, Schlecht heilende Wunden, Verdauungsschwäche, Verschleimung, Wechseljahrsbeschwerden, Würmer, Wunden, Zuckerersatz (Herstellung von Diabetikernährmitteln)

Homöopatisch: Lungenschwache, Menstruationsbeschwerden, Reitzhusten

Geruch/Geschmack:

Aromatischer Geruch; gewürzhaft, bitterer Geschmack

Makroskopie:

Graubraune, außen fein längsrunzelige, harte, hornartige Stücke. Im nicht faserigen Querbruch ist deutlich die dunkelbraune Kambiumring und ein harziges Glitzern durch die zahlreichen Harzbehälter zu erkennen.

Mirkoskopie:

Hellbraune Pulverdroge mit rundlichen oder ovalen Exkretbehältern (bis 200 μm), oft mit nadelförmigen Kristallen. Gefäßbruchstücke und bräunliche Korkzellen. Stärke und Kristallsand dürfen nicht vorhanden sein. Parenchymzellen mit Inulin-Klumpen: Pulver mit 10%iger Lsg. Von 1-Naphtol in Ethanol benetzen, einige Tropfen Schwefelsäure R zugeben => violette Färbung.

Erntezeit:

März – April
September – November

Hinweise und Nebenwirkungen:

bei zu hoher Dosierung Erbrechen, Durchfälle allgemeine Übelkeit